Historischer Verein Rheinhessen

Zeit: 25. November 2023,

Ort: Worms-Abenheim, Pfarrfamllienzentrum, An der Kirche 2

In Worms-Abenheim betreiben unsere Mitglieder Gitta Spohr-Klingler und Rolf Klingler seit vielen Jahren ehrenamtlich ein wunderbares Museum, in dem die Dorfgeschichte mit einer Dauerausstellung und mit häufigen Sonderausstellungen immer wieder unter neuen Gesichtspunkten aufbereitet wird. Der Tagunsort liegt direkt neben dem Museum, so dass während der Tagung auch der Besuch des Museum möglich ist.

Als eines der vier „dalbergischen“ Dörfer in Rheinhessen ist Abenheim stark von der Geschichte dieser Adelsfamilie geprägt, bei einer Exkursion vor einigen Jahren zu den Spuren Dalbergs konnten viele von Ihnen das schon erleben. Dieser Aspekt wird bei der Ortsführung am Nachmittag auch eine Rolle spielen. Ansonsten beschäftigen wir uns in einem Vortrag der Gastgeber, des Ehepaars Spohr-Klingler, mit dörflicher Alltags- (und nicht-alltäglicher) Geschichte, die sie in einem breit angelegten Rechercheprojekt aus der Perspektive der einzelnen Hausgeschichten aufarbeiten. Erste Ergebnisse wurden schon auf unserem Workshop in Bad Sobernheim im Frühjahr 23 vorgetragen, wir sind gespannt auf die Vertiefung dieser Geschichten.

Nicht die Familie Dalberg, sondern eine andere, für den Wormser Raum ebenso wichtige Adelsfamilie steht im Mittelpunkt des Vortrags von Dr. Ines Heisig: die Familie Heyl (die auch das dalbergische Schloss in Herrnsheim übernommen hatte). Auf der Grundlage ihrer gerade erschienenen Saarbrücker Dissertation wird die Referentin die Kulturförderung der durch die Lederindustrie zu Reichtum und Adelstitel gekommenen Familie als wichtiges Instrument ihrer Aufstiegsstrategie beleuchten.

Die zweite Hälfte des Vormittags steht im Zeichen zweier wichtiger Aktivitäten unseres Vereins: der Vergabe des Förderpreises an Studierende und der Herausgabe der Zeitschrift für die Geschichte Rheinhessens. Nach der Verleihung des Förderpreises 2023 wird Derya Özdemir, eine der Preisträgerinnen, ihre Recherchen zu Kathinka Zitz und ihrer Rolle in der Revolution von 1848/49 vorstellen. Eine weitere Preisträgerin ist Jasmin Gröninger, die ihre Masterarbeit der Geschichte des Kinos „Lichtspiele“ in Gimbsheim und der Erinnerung an die Kinoerfahrungen gewidmet hat. Zusammen mit Antonia Schlotter hat sie zum gleichen Thema eine vielbeachtete Ausstellung im Gimbsheimer VG-Museum erarbeitet. Antonia Schlotter hat die Geschichte des Dorfkinos in Rheinhessen in einem Beitrag für die neue Ausgabe der „Zeitschrift für die Geschichte Rheinhessens“ aufgearbeitet. Gemeinsam stellen sie die Ergebnisse der Arbeit vor.

Nach der Mittagspause stellen uns Gitta Spohr-Klingler und Rolf Klingler Abenheim in einem Rundgang vor, dabei gibt es die – nicht zuletzt mit den Dalbergs – verbundenen besonderen Aspekte der Dorfgeschichte ebenso zu sehen wie die mit ihrer Recherche zur Alltags-  (und Nichtalltags-)Geschichte verbundenen Erkenntnisse zum Leben in der Gemeinde.

Wir danken dem Ehepaar Spohr-Klingler für die inhaltliche und organisatorische Mitwirkung an der Vorbereitung zu dieser Tagung und würden uns über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer freuen.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 17.11. an Dr. Gunter Mahlerwein.

Programm:

• 9.00 Uhr Begrüßung
• 9.15 Uhr Gitta Spohr-Klingler/Rolf Klingler: Recherchen über Abenheimer Häuser und ihre Bewohnerinnen und Bewohner
• 10.00 Dr. Ines Heisig: Familie Heyl:Kulturförderung als Prestigepolitik. Der Aufstieg der Unternehmerfamilie Heyl im Deutschen Kaiserreich 
• 10.45 Pause
• 11.15 Verleihung des Förderpreises Rheinhessische Geschichte
• 11.30 Derya Özdemir: Die „Beschützerin aller Demokraten“: Kathinka Zitz (1801-1877) und die Revolution von 1848/49
• 12.15 Vorstellung der Zeitschrift für die Geschichte Rheinhessens Band 2
• 12.30 Jasmin Gröninger/Antonia Schlotter: Lichtspiele. Landkino in Rheinhessen
• 13.15 Mittagspause
• 14.30 Rundgang durch Abenheim. Die Führung übernehmen Gitta Spohr-Klingler und Rolf Klingler